News

Lebenshilfe Wetterau e.V. - News

Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung


Am 5. Mai heißt es: „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren“

Die Lebenshilfe Wetterau ruft im Wetteraukreis dazu auf, sich für Selbstbestimmung, Barrierefreiheit und eine inklusive Gesellschaft stark zu machen.

Am 5. Mai finden seit mehr als drei Jahrzehnten bundesweit Aktionen anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Inklusion ist ein Menschenrecht, wie es in der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor nunmehr 15 Jahren verankert wurde. Der Stand der Umsetzung wurde kürzlich erneut überprüft. Das Ergebnis: Deutschland macht in einigen Bereichen weniger Fortschritte bei der Umsetzung von Inklusion als andere Länder im Durchschnitt. Besondere Problemfelder sind die mangelnde Inklusion an Schulen, die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Werkstätten sowie die Unterbringung in großen stationären Wohneinrichtungen.

Die Lebenshilfe Wetterau bemerkt mit großer Sorge, dass leider auch im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen keine Fortschritte in Bezug auf Inklusion von Kindern mit Behinderungen zu sehen sind, sondern eher Rückschritte.

Aufgrund des außerordentlichen Fachkräftemangels und einem eklatanten Mangel an Kindertagesbetreuungsplätzen hat sich die Lage der Inklusion in den Kindertagesstätten im Wetteraukreis zugespitzt. Es kommt immer häufiger vor, dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgenommen werden. Einrichtungen können keine Integrationsanträge stellen, da Personalmangel und geforderte Gruppenreduzierungen sie daran hindern. Viele lassen sich kreative Lösungen einfallen, um trotz der erschwerten Betreuungssituation auch Kinder mit Behinderungen aufnehmen und betreuen zu können. Dies gelingt glücklicherweise in vielen Fällen mit engagierten Teams in den Kindertagesstätten.

Leider kam es in einem Einzelfall auch schon zum Äußersten: dem Ausschluss eines Kindes mit Behinderung aus der Kindertagesstätte. Der bestehende Integrationsplatz wurde gekündigt. Die Begründungen sind für die Lebenshilfe Wetterau nicht nachvollziehbar und inakzeptabel. Dies kann und darf nicht die letzte Lösung für alle Beteiligten sein - insbesondere nicht für das Kind.

Getreu dem Motto „Es ist normal verschieden zu sein“ sollte es möglich sein, gemeinsam individuelle Lösungen zu finden.

Lebenshilfe Wetterau_Inklusion im Kindergarten

Für die Lebenshilfe Wetterau ist eindeutig: Inklusion fängt bei den Kleinsten an. Foto: Lebenshilfe/David Maurer

Zurück