Ein freundliches Insallah öffnet Türen
Ein freundliches „ Inshallah“ öffnet Türen – mehrsprachige Mitarbeiterin der Lebenshilfe Wetterau
Bei der Frühförderung der Lebenshilfe Wetterau geht es darum Kinder im Alter von 0-6 Jahren zu unterstützen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Maßnahmen werden ganz individuell zusammengestellt, je nachdem welche Förderung ein Kind oder seine Eltern benötigt.
Die jeweiligen Unterstützungsmaßnahmen erfolgen in Abstimmung mit Eltern, Ärzten, Pädagogen und dem Gesundheitsamt. Der Bedarf an Förderung in der Wetterau ist groß, deshalb gibt es auch eine große Warteliste.Nach Genehmigung der Förderung durch den Wetteraukreis arbeitet die Frühförderung mit Ärzten und Therapeuten, sowie der jeweiligen Kita zusammen.
Als Verstärkung ist seit knapp einem Jahr Münise Poslu-Özisli, als Diplom Pädagogin mit Schwerpunkt Heil- und Sonderpädagogik an Bord. Sie arbeitet 2o Wochenstunden und zu ihrem Alltag gehören viele Dienstfahrten zu den einzelnen Familien der gesamten Wetterau. Mit ihren türkischen Wurzeln, fällt Frau Poslu-Özisli bzw. auch den einzelnen Familien mit Migrationshintergrund, der Kontakt sehr viel leichter. Viele Familien sind froh darüber, wenn sie sich in „Ihrer“ Landessprache unterhalten können. Neben deutsch und türkisch, ist die Kommunikation auch in englisch möglich. „Es erleichtert die Kommunikation enorm“ , sagt Münise Poslu-Özisli , weil die Familien sich mit ihrer Sprache viel sicherer fühlen. Sie betreut aber auch viele deutschsprachige Familien und da kommt schon mal von den Kindern die Frage auf, „Warum trägst du denn ein Kopftuch – hast du keine Haare?“
"Die Kinder die ich betreue sind auch ein bisschen meine Kinder", sagt Münise Poslu-Özisli im Interview
Münise Poslu-Özisli arbeitet sehr gerne für die Lebenshilfe Wetterau. Der erste private Kontakt mit der Lebenshilfe, kam durch ihre jüngere Schwester zustande, die eine Behinderung hat und durch die Lebenshilfe Unterstützung bekommen hat. Nach ihrem Studium war sie schon immer pädagogisch unterwegs in unterschiedlichen Einrichtungen, bevor sie im März 2019 nach ihrer Elternzeit bei der Lebenshilfe Wetterau startet. Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Mal benötigt ein Kind Förderung bei der Feinmotorik, mal bei der Sprachentwicklung, auch die Beratung und Unterstützung der Eltern ist eine wichtige Aufgabe – bevor es weitergeht zur nächsten Familie.
Zu ihren vielen Terminen ist Münise Poslu-Özisli immer mit ihrem Pkw unterwegs. Sie sagt selbst „es ist nicht immer leicht alles unter einen Hut zu bringen, die Termine einzuhalten". Gerade wenn man gerne noch einige Zeit mit dem jeweiligen Kind verbringen möchte und pünktlich zum nächsten Termin vor Ort sein will. „Denn Kinder öffnen sich ja nicht auf Knopfdruck . Es sind viele kleine Schritte notwendig und bei jedem Kind ist es anders.“ Doch Münise Poslu-Özisli findet fast immer einen Weg. Sie gibt nicht so schnell auf. Erst vor kurzem gelang es ihr, als sie sich von der Familie mit einem freundlichen „Inshallah“ verabschiedete – damit dem Kind ein erstes Lächeln zu entlocken . „Die Kinder die ich betreue sind auch ein bisschen meine Kinder“, sagt sie im Interview lachend.
Der Spagat zwischen Arbeit und Familie ist nicht immer leicht – aber beides ist ihr sehr wichtig. Seit 13 Jahren lebt sie mit ihrer Familie mitten in Bad Nauheim. Als Mutter von 3 Kindern suchte Sie nach der Erziehungszeit, einen neuen Arbeitgeber. Nach den ersten Gesprächen, habe ich mich sehr schnell für die Lebenshilfe entschieden und die Entscheidung bis heute nicht bereut. „Von Anfang an, habe ich mich im Team der Frühförderung sehr wohlgefühlt. Alle Kollegen waren sehr hilfsbereit und haben mich total unterstützt. „Ich habe mich gefühlt wie in einer türkischen Großfamilie“, sagt sie lachend im Interview.
Wenn Sie sich für die Arbeit der Frühförderung interessieren, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.